Künstliche Intelligenz im E-Mail-Marketing: Chancen und Grenzen

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Jede Branche möchte auf den Zug aufspringen und die Vorteile für sich nutzen. Auch E-Mail-Marketer kommen nicht mehr drum herum, Einsatzmöglichkeiten und Quick-Wins von KI zu beleuchten - denn hier erschließt sich ein großes Potenzial. Wie findet Automatisierung und maschinelles Lernen im E-Mail-Marketing konkret statt? Das klären wir in diesem Blogbeitrag und nehmen Vorteile sowie Grenzen von künstlicher Intelligenz im E-Mail-Marketing unter die Lupe.

Täglich stellen Unternehmen neue KI-Tools vor. ChatGPT ist aktuell in aller Munde. Zudem hat das Big-Data-Analytik-Unternehmen Databricks jetzt die Open-Source-Konkurrenz Dolly zur automatisierten Texterstellung vorgestellt. In Hessen verteilt KI bereits Strafzettel an widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge. Microsoft Teams kündigt an, das Potenzial von künstlicher Intelligenz in seine Lösungen zu integrieren – beispielsweise mittelts automatisch generierter Besprechungsnotizen oder Copilot für Microsoft Teams. Und bei Afri Cola steuern ChatGPT, Dall-E und Midjourney für sechs Wochen das Marketing. Spannend auf jeden Fall, was sich hier tut. Die Frage ist, ob die Lösungen alle wirklich nutzenstiftend sind oder Anbieter den Hype ausnutzen, um sich kostengünstig Sichtbarkeit zu schaffen.

Ja, künstliche Intelligenz bietet auch großes Potenzial im E-Mail-Marketing. Durch maschinelles Lernen können Marketer:

• Maßnahmen optimieren
• Zeit sparen
• Budget schonen
• Kundenerfahrung verbessern
• Umsätze steigern

Aber wie kommen sie dahin? In diesem Blogbeitrag erhalten Sie einen Überblick, wie KI-Tools im E-Mail-Marketing zum Einsatz kommen können und welche Vorteile sich daraus ergeben. Zudem beleuchten wir die Grenzen von KI im E-Mail-Marketing.

Indem Marketer die Vorlieben und Präferenzen ihrer Kund·innen kennenlernen, können sie passende Inhalte liefern und die Conversion Rate steigern. Künstliche Intelligenz bietet hier die Chance, durch Algorithmen automatisiert Erkenntnisse über die Zielgruppe zu ziehen und personalisierte Inhalte zu liefern – und zwar abgestimmt auf die aktuellen Bedürfnisse der Empfänger·innen.

Hier ein paar konkrete Anwendungsfälle von KI im E-Mail-Marketing im Überblick:

• Automatisiertes Segmentieren der Abonnentendatenbank
• Optimierung des Versandzeitpunktes oder der Versandfrequenz
• Automatisierte Anpassung von Inhalten
• Personalisierte Inhalte erstellen
• Automatisches (Test-)Design
• Erstellung und Verwaltung von automatisierten E-Mail-Kampagnen
• Verhaltensprognosen der Abonent·innen erstellen
• Vorhersagen des Kundenerfolgs mithilfe maschinell lernender Algorithmen

So viel zur Theorie. Aber wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Wenn man den Markt aktuell beobachtet, wird schnell klar, das künstliche Intelligenz insbesondere für die Produktion von Inhalten an Fahrt aufnimmt. Knackige Betreffzeilen, aktivierende Call-to-Actions und griffige Texte sind im E-Mail-Marketing ein Muss, um die Aufmerksamkeit der Empfänger·innen zu bekommen. Rückt KI hier also bald an die Position der Newsletter-Texter? Wir haben den Test gemacht:

Mithilfe des KI Text Generators Neuroflash haben wir einen Blogbeitrag zum Thema „Wie können Unternehmen von KI im E-Mail Marketing profitieren?“ schreiben lassen. Das Ergebnis: Die Lösung bietet eine Grundlage, liefert aber noch lange keinen fertigen Beitrag. Die Lösung liefert inhaltlich eine gute Basis und kann in der Praxis einen Großteil der bisherigen Recherche via Suchmaschine ersetzen. KI-generierte Texte sind tendenziell eher lang und wiederholen Inhalte. Gerade in Newslettern müssen Redakteure jedoch schnell auf den Punkt kommen.

Des Weiteren sollte kritisch hinterfragt werden, welche Quellen die Lösung zu Rate zieht und ob diese der Haltung des Redakteurs und dem Unternehmen entsprechen. Eine Qualitätssicherung ist aktuell noch unerlässlich. Auf der anderen Seite muss aber gesagt werden, dass es stark darauf ankommt, welche Fragen der KI gestellt werden. Hier werden die Lösungen in den kommenden Monaten sicher auch noch deutlich besser werden.

Das Fazit: KI-Content-Generatoren versprechen eine Zeitersparnis, leichtes Handling und individuelle sowie kreative Texte. Als Inspirationsquelle oder Basis für Texte und Beschreibungen mögen die Texte vielleicht taugen. Aber wie vielfältig sind die Vorschläge wirklich? Kann dadurch der stilistische rote Faden, die persönliche Note und die Corporate Language eines Unternehmens sichergestellt werden? Es bleibt spannend, ob Abonnent·innen durch die Integration von KI in der E-Mail-Marketing-Software bald eine Einheitssuppe im Posteingang vorfinden. Am Ende blicken die Lösungen nicht über den Tellerrand hinaus und bieten bis dato noch keinen zufriedenstellenden Ersatz für menschliche Intelligenz.

Folgende Chancen bietet der Einsatz von KI-Tools im E-Mail-Marketing:

• Kennzahlen optimieren
• Kosten senken
• Kundenerfahrung verbessern
• Personalisierte Inhalte anbieten
• Echtzeit-Reaktionen realisieren
• Automatisierungen einrichten
• Ressourcen sparen

Die Vorteile von KI im E-Mail-Marketing klingen vielversprechend. Gerade die großen Player im E-Commerce machen sich Marketing-Automation-Lösungen schon seit Jahren zunutze, um ihre Conversion-Rate in die Höhe zu treiben. Gleichzeitig gibt es genug Marktteilnehmer, die sich erstmal mit automatisierten Benachrichtigungen rund um ihren Bestellprozess beschäftigen.

Auch wenn KI-Lösungen wie ChatGPT und Co. auf große Datenmengen zurückgreifen, sind der Qualität Grenzen gesetzt. Gerade die persönliche Note eines Unternehmens kann leicht unter automatisiert erstellten Texten leiden. Zudem besteht die Gefahr, dass Marketer die Kontrolle über die Aussteuerung ihrer Maßnahmen verlieren, wenn mehrstufige Individualisierungen vorgenommen werden. Irgendwann wird es schwierig, die Basis nachzuvollziehen. Denn die wenigsten würden ihren Geschäftserfolg aktuell ausschließlich einer KI überlassen.

Wählen Sie Ihre Fragen an KI-Tools mit Bedacht, um die Qualität der Ergebnisse zu steuern. Gleichzeitig sollten Sie den Output kritisch prüfen – insbesondere auf Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe und Wertehaltung Ihrer Marke.

Jetzt stellt sich die Frage: Wo fange ich an, künstliche Intelligenz in meine Prozesse zu integrieren? Hier muss jedes Unternehmen selbst seine Kapazitäten kennen. Es bietet sich an, einfach mal mit den unterschiedlichen KI-Lösungen zu experimentieren und herauszufinden, wie sich die Ergebnisse auf Basis der Fragen verändern und daraus Quick-Wins für das E-Mail-Marketing zu ziehen – beispielsweise als Inspirations- und Recherchequelle.

Auch wir beschäftigen uns intensiv damit, wie und welche künstliche Intelligenz für unsere E-Mail-Marketing-Lösungen die Richtige ist. Wir prüfen, inwiefern wir eine sinnvolle Integration vornehmen können – von Text-Generatoren bis zu Sprach-Tools. Gleichzeitig ist es uns wichtig, nicht einfach nur mit dem Strom zu schwimmen. Denn unseren Kund·innen wollen wir schlussendlich zu erfolgreichem E-Mail-Marketing verhelfen. Gerade bei unserer individuellen Beratung wird also noch lange von keinem Chatbot abgelöst werden. Eines ist allerdings klar: KI wird im E-Mail-Marketing noch über das Jahr 2023 hinaus eine entscheidende Rolle spielen.