Öffnungsrate (Open Rate) im E-Mail-Marketing

Als Öffnungsrate (engl. Open Rate) wird im E-Mail-Marketing das prozentuale Verhältnis zwischen der Anzahl der öffnenden Empfänger und der Anzahl der zugestellten E-Mails bezeichnet. Sie gibt also wieder, wie viele Empfänger·innen die Mail geöffnet haben. Sie gehört mit zu den wichtigsten Kennzahlen im E-Mail-Marketing.

In diesem Beitrag haben wir alles Wissenswerte über die Öffnungsrate zusammengefasst und verraten die wichtigsten Schritte und Tipps, wie Du diese wichtige Kennzahl ganz einfach erhöhen kannst. 

Inhaltsverzeichnis

Berechnung der Öffnungsrate

Um die Öffnungsrate zu berechnen, wird die Anzahl Empfänger·innen, die ein Mailing geöffnet haben, durch die Anzahl der E-Mails geteilt, die erfolgreich zugestellt wurden – sprich die gesamte Versandmenge abzüglich der Bounces. Dieses Ergebnis wird mit 100 multipliziert, um die Öffnungsrate in Prozent auszudrücken.

Rechenbeispiel:

Ein Mailing wurde an 10.000 E-Mail-Adressen versendet. 500 Adressen davon resultieren in einem Hard-Bounce. Insgesamt 2.500 Empfänger·innen haben das Mailing mindestens einmal geöffnet.

2.500 öffnende Empfänger·innen / 10.000 versendete E-Mails – 500 Hard Bounces * 100 % = 26,3 % Öffnungsrate der E-Mail-Kampagne

Öffnungsrate im E-Mail-Marketing messen und auswerten

Um die Kennzahl richtig zu bewerten, ist es hilfreich zu wissen, wie die Öffnungen technisch ermittelt werden:

Eine bewährte Methode, um die Öffnungsrate zu messen, ist es die E-Mails zu zählen, bei denen die Empfänger·innen die Bilder im E-Mail-Client geladen haben. Dafür werden kleine Bilder in die E-Mails eingebaut (sogenannte „Zählpixel). Sie sind für die Empfänger·innen nicht sichtbar. Die E-Mail-Marketing-Lösung kann anhand dieser Bilder erfassen, wenn ein Pixel heruntergeladen wurde und dieses als Öffnung erfassen.

Messung der Öffnungsrate sind deshalb aus technischen Gründen nie ganz genau. Durch die Messmethode fällt die Öffnungsrate in der Regel niedriger aus als der tatsächliche Wert, da nicht alle Empfänger·innen die Bilder in ihren E-Mails automatisch laden lassen oder Öffnungen durch die unterdrückte Bildanzeigenicht erkanntwerden. Professionelle E-Mail-Marketing-Lösungen berücksichtigen daher neben dem Zählpixel auch alle Klicks auf getrackte Links zur Berechnung der Öffnungsrate.

Umgekehrt darf die Öffnungsrate aber auch nicht als Leserate interpretiert werden, denn eine Öffnung sagt nicht aus, ob und wie lange sich Empfänger·innen tatsächlich mit den Inhalten des Mailings beschäftigt haben.

AMPP verändert die Öffnungsrate nachhaltig

Seit September 2021 verhindert die Funktion „Apple Mail Privacy Protection“ (AMPP) das Tracking der Öffnungen. In diesem Beitrag klären wir über die Konsequenzen auf.

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Öffnungsrate: Unique vs. Gesamt

Wie wir nun wissen, gibt die Öffnungsrate das prozentuale Verhältnis zwischen der Anzahl der Öffnungen und der Anzahl der zugestellten E-Mails wieder. Dabei wird zwischen den eindeutigen Öffnungen, auch unique Öffnungen, und den gesamten Öffnungen unterschieden.

Bei der Unique-Öffnungsrate wird nur die erste Öffnung eines Newsletters gezählt. Alle später erneut durchgeführten Öffnungen werden der Unique-Öffnungsrate nicht hinzugerechnet. Diese Mehrfach-Öffnungen werden in der Gesamt-Öffnungsrate angegeben.

Welche Öffnungsrate bei Newslettern ist gut?

Öffnungsraten sind ein Indikator, ob eine E-Mail-Strategie funktioniert oder nicht, denn die KPI zeigt, wie viel Prozent des E-Mail-Verteilers die Mails geöffnet haben. Eine hohe Öffnungsrate deutet auf eine große Neugier der Empfänger·innen hin.

Beeinflusst wird die Öffnungsrate besonders durch die Betreffzeile, denn diese entscheidet zusammen mit der Bekanntheit des Absenders und der Relevanz der Inhalte darüber, ob Deine Empfänger·innen ihre E-Mail öffnen oder nicht. Mit kreativen Wortspielen oder Emojis kannst Du die Betreffzeile noch interessanter gestalten – vorausgesetzt, es passt zu Deinem Stil.

Durchschnittliche Öffnungsraten liegen bei knapp unter 25 Prozent. Mit rund einem Drittel Öffnungen liegst Du gut im Rennen. Branchen mit den erfolgreichsten Newslettern erreichen auch Öffnungsgraten von mehr als 50 Prozent.

Liegt Deine Öffnungsrate unter dem Durchschnitt, kann es sein, dass der Betreff Deines Newsletters nicht überzeugt. Die Ergebnisse können aber auch andere Ursachen haben, beispielsweise eine unregelmäßige Versendfrequenz, mangelnde Segmentierung oder die geringe Motivation der Empfänger·innen zum Öffnen, weil die Inhalte nicht relevant sind.

Branchenunterschiede bei der Öffnungsrate

Der Inxmail E-Mail-Marketing-Benchmark zeigt, dass Öffnungsraten je nach Branche sehr stark variieren. Selbst saisonal sind Abweichungen erkennbar. Die größten Unterschiede bei der Öffnungsrate sind jedoch abhängig von der Verteilergröße.

Das wiederum verdeutlicht, dass relevante Mailings an spitze Zielgruppen statistisch gesehen erfolgreicher sind als Massenversendungen. Dementsprechend positiv fallen auch die Ergebnisse aus: Mailings an kleine Verteiler (100 Empfänger·innen) erreichten eine knapp 20 Prozent höhere Öffnungsrate als E-Mails an größere Verteiler (1 Mio. Empfänger·innen).

Gründe für eine geringe Öffnungsrate

Niedrige Öffnungsraten haben häufig einen der folgenden Gründe:

  • Uninteressante Betreffzeile
    Ist der Betreff eines Mailings nicht relevant bzw. interessant genug, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Deine Kontakte die E-Mail gar nicht erst öffnen.
  • Schlechte Qualität der Inhalte
    Gleiches gilt für die Inhalte Deines Mailings: Wenn der  Newsletters nicht relevant, informativ oder ansprechend ist, werden die Abonnent·innen möglicherweise nicht motiviert, ihn zu öffnen oder zu lesen.
  • Unausgewogene Versandfrequenz
    Versendest Du zu viele oder zu wenige E-Mails, kann sich das negativ auf die Öffnungsrate und somit auch negativ auf Dein Online-Marketing auswirken. Denn eine zu geringe Versandfrequenz erschwert es, eine Kundenbindung aufzubauen. Ist Deine Versandfrequenz hingegen zu hoch, können Deine E-Mail-Kampagnen schnell als Spam empfunden werden und somit auch die Bounce-Rate erhöhen.
  • Fehlende Personalisierung
    Wenn der Inhalt der E-Mails nicht den Interessen oder Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht, werden die Empfänger·innen weniger geneigt sein, die E-Mails zu öffnen.
  • Überlastung des Posteingangs
    Deine Empfänger·innen erhalten möglicherweise eine große Anzahl von E-Mails pro Tag. Hier droht die Gefahr, dass Dein Newsletter in einem überfüllten Posteingang untergeht. Markensichtbarkeit durch BIMI oder zusätzliches Vertrauen durch trustedDialog können hier Abhilfe leisten.
  • Mangelnde Segmentierung
    Wenn Dein Newsletter nicht segmentiert ist und nicht gezielt auf die Interessen und Bedürfnisse Deiner Abonnent·innen eingeht, könnte er irrelevant erscheinen.

Tipps zur Optimierung der Öffnungsrate

Vor dem Öffnen einer E-Mail sehen Empfänger·innen im Posteingang oft nur den Absender und die Betreffzeile. Diese beiden Faktoren sind deshalb ausschlaggebend für die Öffnungsrate Deine Newsletter. Für die Optimierung Deines E-Mail-Marketings sind sie mit am relevantesten.

Wenn Du die Öffnungsrate positiv beeinflussen möchtest, solltest Du folgende Punkte beachten:

  • Kurze und interessante Betreffzeile

    Eine hohe Öffnungsrate lässt auf einen guten Betreff schließen. Mit knackigen und überzeugenden Formulierungen bewegst Du Deine Abonnent·innen dazu, Deinen Newsletter zu öffnen. Wecke einerseits Neugier, verrate aber auch noch nicht, worum es im Wesentlichen geht.

    Betreffzeilen sollten grundsätzlich kurz sein: Besonders auf mobilen Endgeräten werden längere Betreffzeilen aufgrund des beschränkten Platzes abgeschnitten. Ärgerlich also, wenn die Kernaussage dadurch nicht bei den Empfänger·innen ankommt. Achte daher darauf, die wichtigen Inhalte direkt am Anfang der Betreffzeile zu transportieren.

    Personalisierte Betreffzeilen können sich ebenfalls positiv auf die Aufmerksamkeit der Leser·innen auswirken und ermuntern diese zusätzlich, eine E-Mail zu öffnen.

  • Bekannter Absender
    Da der Absendername die erste Information ist, die Empfänger·innen erhalten, sollte er Vertrauen schaffen. Außerdem sollte Deine Marke in der Absenderadresse und dem Absendernamen klar erkennbar sein, damit der Newsletter Deinem Unternehmen zugeordnet werden kann. Nutze deswegen stets die gleiche Versandadresse, um die Reputation des Absenders zu stärken und so auch die Bounce-Rate zu minimieren.

    Prinzipiell hast Du für die Gestaltung der Absenderadresse und des Absendernamens verschiedene Möglichkeiten:

    Absenderadresse / Absendername:

    newsletter(at)ihre-marke.de Ihre-Marke-Team
    eva.meier(at)ihre-marke.de Eva Meier von Ihre-Marke

    Aus Branding-Gründen lohnt es immer, Ihren Marken- oder Unternehmensnamen in den Absender einzubauen.

    Um eine persönlichere Bindung zu den Abonnent·innen aufzubauen, hat es sich außerdem bewährt, einen „menschlichen“ Absender für Mailings zu definieren und nicht nur den Firmennamen zu nutzen.

    Überlege bei der Gestaltung Deines Absenders also zuerst einmal genau, ob der persönliche Kontakt für Deinen Newsletter wichtig ist.

    Sind Deine E-Mails so gestaltet, als ob Sie von einer realen Person versendet werden, kann ein Eva Meier von Inxmail - eva.meier(at)inxmail.de“ als Absender durchaus sinnvoll sein. Trittst Du in Deinen Newslettern eher als Marke auf, kann es allerdings auch verwirrend wirken.

    Tipp: Fordere Deine Empfänger·innen am besten direkt bei der Anmeldung auf, ihre Absenderadresse in das persönliche Adressbuch aufzunehmen. E-Mails von bekannten Absendern werden bevorzugt behandelt und teilweise auch visuell hervorgehoben.
     
  • Pre-Header
    Viele E-Mail-Clients zeigen neben dem Absender und dem Betreff zusätzlich einen sogenannten Pre-Header an. Hierbei handelt es sich um einen kurzen Text, der als ergänzende Information oder Zusammenfassung der Inhalte genutzt werden kann.

    Die Verwendung eines Pre-Headers ist ein einfacher Weg, um die Öffnungsraten von Newslettern zu steigern. Mit ihm können Sie Ihre Newsletter-Abonnent·innen noch vor dem Öffnen von Ihrem Newsletter überzeugen.

    Welchen Text Du für den Pre-Header wählst, entscheidet also mit darüber, wie viele Öffnungen Dein Newsletter erzielt. Dabei gelten bei der Erstellung des perfekten Pre-Headers die gleichen Regeln wie für die Newsletter-Betreffzeile: Formuliere ihn so persönlich wie möglich und nutze relevante und überzeugende Details.
     
  • Emojis &Co.
    Emojis und Symbole in der Betreffzeile oder dem Pre-Header sind echte Eye-Catcher und können zum Öffnen animieren, denn sie erhöhen die Aufmerksamkeit der Leser·innen und somit die Chance, dass sie mit Deinem Mailing interagieren. Achte allerdings darauf, Begriffe wie „Gewinnspiel“ oder Sonderzeichen, wie das Dollar-Symbol, nicht oder nur sehr sparsam zu verwenden, damit Deine Newsletter nicht als Spam eingestuft werden und somit Deine Bounce-Rate erhöhen.
     
  • Split-Tests
    Mit Split-Tests kannst Du verschiedene Varianten von Betreffzeilen testen. So findest Du an Deiner eigenen Zielgruppe heraus, welche Formulierungen am erfolgreichsten sind.

    Und wenn Du schon dabei bist, verschiedene Varianten gegeneinander zu testen, experimentiere auch mal mit unterschiedlichen Versandzeitpunkten. Denn die Aufmerksamkeit und Empfangsbereitschaft für Informationen und Werbung variiert je nach Uhrzeit und Tag.

  • Empfängergruppen gezielt ansprechen
    Zu guter Letzt: Sende ausschließlich relevante und nützliche Inhalte an Deine Leser·innen und setze dabei stets auf Personalisierung. Das motiviert Empfänger·innen langfristig zum Öffnen von Mailings.

    Wenn Du viele Inhalte hast, bietet es sich eventuell an, diese auf mehrere zielgruppenspezifische Formate aufzuteilen, um so die Relevanz bei der jeweiligen Zielgruppe und dadurch die Öffnungsrate Deines Newsletters zu steigern.

    Bei der sogenannten Segmentierung werden Empfänger·innen anhand eines oder mehrerer gemeinsamer Merkmale, z. B. nach Geschlecht, Alter oder Postleitzahl, zu Zielgruppen zusammengefasst. Außerdem können Empfänger·innen bei Bedarf in verschiedene Interessen- oder Käufergruppen eingeteilt werden. Empfänger·innen innerhalb einer Zielgruppe haben somit möglichst viele Gemeinsamkeiten und lassen sich auch gemeinsam ansprechen. Dadurch steigt die Relevanz für die Empfänger·innen und Streuverluste werden vermieden.

    Die Segmentierung kann dabei anhand eines einzelnen Merkmals, wie beispielsweise dem Geschlecht, oder anhand einer beliebigen Kombination anderer Merkmale aus dem Empfängerprofil erfolgen. Die Bandbreite reicht dabei von Zielgruppen, die den gesamten Verteiler umfassen, bis hin zu Zielgruppen, in denen nur ein einziger Empfänger enthalten ist.

    Im Idealfall wird dadurch eine echte 1:1-Kommunikation möglich. Empfänger·innen erhalten dabei die richtigen Inhalte zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Das ist in der Praxis nur durch eine umfangreiche Automatisierung des E-Mail-Marketings und der zugehörigen Prozesse möglich.

E-Mail-Marketing-Benchmark: Kennzahlen vergleichen und besser werden

Der Inxmail E-Mail-Marketing-Benchmark enthält zahlreiche Tipps für höhere Öffnungsraten. Zudem gibt Dir die Studie einen Überblick, um Deine Performance zu beurteilen und Optimierungsbedarf zu erkennen.

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