Barrierefreiheit

Der Begriff der Barrierefreiheit kommt ursprünglich aus dem Bauwesen. Er bezeichnet Gebäude, die ohne Hindernisse (wie beispielsweise Treppenstufen) für Personen mit körperlichen Behinderungen zugänglich sind.

Umgemünzt auf das E-Mail-Marketing bedeutet dies: Barrierefreie Newsletter können von allen Empfängern, unabhängig von körperlichen oder technischen Einschränkungen, genutzt werden. Anders ausgedrückt: Sie stellen sicher, dass die enthaltenen Informationen für alle Leser·innen zugänglich sind.

Inhaltsverzeichnis

Was sind barrierefreie Newsletter?

Grundsätzlich können wir den Begriff der Barrierefreiheit in drei Zugangsbedingungen unterteilen:

Körperliche Barrierefreiheit

Menschen mit Behinderung, wie beispielweise einer Sehschwäche oder anderen körperlichen Einschränkungen, nutzen überdurchschnittlich viel das Internet. Für sie müssen Newsletter-Inhalte so aufbereitet werden, dass diese durch unterstützende Technologien erfasst und ausgegeben werden können.

Sehschwache Menschen zum Beispiel verwenden dafür Lesegeräte, sogenannte Screenreader. Nachdem das Gerät die Newsletter-Inhalte eingelesen hat, erfolgt die Ausgabe per Sprache oder über eine Braillezeile, einem Ausgabegerät für Blindenschrift.

Technische Barrierefreiheit

Lege dem Nutzer aus technischer Sicht keine Barrieren in den Weg. Der Leser muss nicht zwingend die gleichen Hard- und Softwarekonfigurationen wie der Autor haben, um auf Inhalte zugreifen zu können. Daher sollten Mailings so gestaltet werden, dass sie plattformunabhängig gelesen werden können. Denn eine korrekte Darstellung des Newsletters auf jedem gängigen Endgerät ist Pflicht.

Inhaltliche Barrierefreiheit

Präsentiere die Inhalte des Mailings übersichtlich und in einer leicht verständlichen Sprache. Stelle keine zu hohen Anforderungen an die Leser. Unabhängig von Bildung beziehungsweise Ausbildung sollte der Mailing-Inhalt für die jeweilige Zielgruppe zugänglich sein.

 

Barrierefreie Newsletter erstellen

Damit ein Newsletter „barrierefrei“ ist, musst Du alle drei der eben genannten Aspekte berücksichtigen, wenn Du einen Newsletter gestaltest. Zusätzlich solltest Du Deinen Empfängern die Möglichkeit geben, jederzeit Feedback zu Deinem Newsletter zu geben.

Nachfolgend findest Du die wichtigsten Punkte, die einen barrierefreien Newsletter charakterisieren:

Webstandards

Erstellen den Newsletter nach den aktuellen Webstandards: Die inhaltliche Struktur des Newsletters wird per Quellcode definiert. Den Standard bildet hier die Hypertext Markup Language (HTML). HTML wird ebenfalls zur Erstellung von Webseiten eingesetzt.

Die Layoutinformationen werden per Cascading Style Sheets (CSS) definiert. Hier sind Informationen zu Schriften, Farben und Positionen hinterlegt.

Newsletter, die nach den aktuellen Webstandards erstellt wurden, weisen eine barrierearme Struktur auf. Dies ist nötig, wenn sehschwache Empfänger ein Lesegerät einsetzen. Tiefergehende Informationen zum Thema Webstandards finden Sie auf der Webseite des W3-Konsortiums.

Die meisten Clients können heutzutage standardkonformes HTML und CSS korrekt interpretieren. Denke jedoch nicht, dass alles, was im Web funktioniert, auch im Newsletter funktionieren muss. Dies kann selbst dann der Fall sein, wenn es den webkonformen Standards entspricht. Wir empfehlen Dir daher, immer einen Darstellungstest durchzuführen, bevor Du den Newsletter versendest. Mehr dazu im Abschnitt „Darstellung“.

Struktur

Neben dem Quellcode muss außerdem der Inhaltstext klar strukturiert sein, damit der Newsletter per Screenreader erfasst werden kann. Natürlich profitieren auch Benutzer·innen, die nicht auf Lesegeräte oder ähnliches angewiesen sind, davon.

Der Einsatz eines Inhaltsverzeichnisses beispielsweise ist ebenfalls von Vorteil – sofern es im jeweiligen Newsletter sinnvoll ist. Dadurch schaffst Du Orientierung: Empfänger sehen auf einen Blick, welches Thema sie besonders interessiert. Sie können sofort zum gewünschten Mailing-Inhalt springen.

Bitte verzichte auf formatierende Tabellen. Der sehende Nutzer mag diese nicht sehen, sondern nur das Layout. Der Nutzer mit Screenreader bekommt diese allerdings vorgelesen und dadurch dann auch Sachen falsch zugeordnet. Eine Tabelle wird für sehbehinderte und blinde Nutzer nicht so dargestellt, wie man sie auf dem Bildschirm sieht, sondern zeilenweise: Also Spalte eins, in der nächsten Zeile dann Spalte zwei und wenn alle Spalten durch sind, beginnt in der nächsten Zeile dann auch die zweite Zeile der Tabelle.

Bei Bildern solltest Du bedenken, dass diese entweder nicht angezeigt werden oder von Menschen mit Sehschwäche nicht korrekt erkannt werden. Daher sollte der Call-to-Action nicht ausschließlich im Bild integriert sein, sondern zusätzlich auch im Text. Außerdem lohnt es sich, wenn Du Bilder mit einem Alternativtext versiehst: Lässt sich der Empfänger das Mailing nämlich vorlesen, wird der hier definierte Text ausgegeben. Bilder mit Alternativtext zu versehen, ist übrigens auch eine Anforderung bei der Erstellung von standardkonformen Webseiten.

Kontraste & Schrift

Folgende Punkte musst Du beachten, damit Dein Text korrekt von Screenreadern erfasst werden kann:

  • Texte müssen in Schriftform hinterlegt sein, da sie als Teil einer Grafik ignoriert werden.
  • Hervorhebung per Textformatierung setzen (fett, kursiv etc.) und nicht etwa durch farbliche Akzente, da farbliche Hervorhebungen von Screenreadern ignoriert werden.
  • Titelzeilen als Überschriften per HTML-Elemente einfügen (H1-H6). So kann der Nutzer mit dem Screenreader von Titel zu Titel springen mit einer Taste. SPAN-Elemente werden nicht erkannt.
  • Achte außerdem darauf, dass sich die Schrift deutlich vom Hintergrund abhebt. Dies lässt sich mit ausreichend starkem Kontrast erreichen, beispielsweise durch dunkelgrauen Text auf weißem Hintergrund.

Neben diesen Hinweisen sollten Sie auch Komplementärfarben vermeiden: Menschen mit Farbfehlsichtigkeit können diese nämlich nicht unterscheiden. Freie leere Flächen sollten bewusst zur Abgrenzung von Elementen genutzt werden. So wird der Newsletter übersichtlicher.

Sprache

Verfasse das Mailing in einer einfachen und leicht verständlichen Sprache. Behalten aber dennoch immer Dein Zielpublikum im Auge: B2B-Newsletter werden daher fachlicher klingen als reine B2C-Newsletter. Dennoch gilt: Schachtelsätze und Fremdwörter machen den Zugang für kognitiv eingeschränkte Benutzer schwer. Solltest Du dennoch mit Fremdwörtern arbeiten, erkläre diese gegebenenfalls.

Darstellung

Lege in jedem Fall ein besonderes Augemerk auf die Darstellung Deiner Mailings. Außerdem müssen Newsletter plattformunabhängig sein. Ob Smartphone, Tablet oder Desktop – sorge  auf jedem Medium für eine perfekte Darstellung. Teste sie daher vor dem Versand: Die meisten E-Mail-Marketing-Systeme bieten dafür einen Darstellungstest an.

Einen ausgiebigen Überblick über die Darstellung liefert das nächste Kapitel.

 

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